Wer sich auf der Suche nach einem Haustier für einen Welpen entschieden hat, wird nicht nur mit viel spielerischer Lebensfreude belohnt,
.. sondern übernimmt ebenfalls große Verantwortung für das Tier. Für eine lebenslange, tolle Mensch-Hund-Beziehung ist es wichtig, dass die Erziehung der Kleinen bereits im Welpenalter beginnt. Dennoch fällt es vielen Neu-Hundebesitzern schwer, bei dem Anblick des niedlichen Tierkindes strenge als auch konsequente Erziehung vorzunehmen. Wer die rechtzeitige Welpenerziehung versäumt, muss später vielleicht eine Hundeschule besuchen, welche nicht nur kosten-, sondern auch zeitintensiv wird.
Früh übt sich: Kommandos verstehen und Gehorsamkeit lernen
Es ist wichtig, dass die Welpen nicht überfordert werden, indem gleich zu Beginn ein hohes Input an Kommandos erfolgt. Sie sind schnell wieder unkonzentriert, da sie sich nur für maximal 10 Minuten auf eine Sache fokussieren können. Daher ist es ratsam, täglich mehrere kurze Lernphasen einzuplanen und diese in kleinen Schritten auf 30 Minuten zu verlängern.
Ist der kleine Vierbeiner überfordert, sendet er Signale. Ob Hinlegen, Gähnen oder Kratzen: Dieses Verhalten zeigt deutlich, dass er eine Pause braucht. Jetzt kann der Hundefreund die Zeit nutzen und sich zu ihm auf den Boden legen. Durch das Kontaktsuchen wird das Vertrauen zueinander verstärkt.
Die Kommandos zu vermitteln ist keine eilige Sache. Daher ist es umso wichtiger, bei den Übungen geduldig und ruhig zu bleiben. Denn nur so bleibt es der Welpe auch und lernt schnell dazu.
Ebenfalls gehört Kontinuität der Übungen zum Alltag der Welpenschule. Durch regelmäßige Wiederholungen stellt sich die Gewohnheit bei dem jungen Hund ein und aus der Gewohnheit entwickelt sich schließlich Gehorsam.
Sind die ersten Kommandos bei dem kleinen Vierbeiner erlernt, sollten sie an anderen Orten wiederholt werden, damit er die Befehle nicht nur mit einem bestimmten Platz in Verbindung bringt. Nur so kann er den Befehl jederzeit richtig umsetzen.
Zudem müssen die Kommandos eindeutig und klar sein. Wenn das Wort mit einem Handzeichen kombiniert wird, kann er sie sogar aus einiger Entfernung verstehen. Dabei gilt: Erst das Handzeichen, dann der gesprochene Befehl.
Was sollte der Hundebesitzer unbedingt vermeiden? Die Top 10
1. Falsches Verhalten tolerieren
Auf Fehlverhalten muss auch im jungen Alter schon reagiert werden.
2. Welpen bei Erziehung überlasten
Wenn der Welpe signalisiert, dass die Übung zu schwer ist, sollte eine einfacherer Übung (für den Erfolg) durchgeführt und eine Pause gemacht werden.
3. Hund „vermenschlichen“
Auch wenn der Hund oft als festes Familienmitglied angesehen wird, denkt und handelt er nicht wie ein Mensch.
4. Fehlende Konsequenz signalisieren
Die aufgestellten Regeln sind für Mensch und Hund zu beachten! Bereits ein einmaliges Abweichen von diesen kann den Hund zum Zweifeln bringen und somit dauerhaftes Fehlverhalten folgen.
5. Fehlverhalten belohnen
Die Hundeerziehung gelingt über Belohnungen. Daher sollten niemals falsche Verhaltensweisen belohnt werden, da der Hund diese Fehlverhalten dann wiederholen wird.
6. Grob bestrafen
Ein Hund sollte niemals bestraft werden, insbesondere handgreiflich. Dieses zerstört nur die positive Hund-Mensch-Beziehung, erzielt jedoch keinen Lernerfolg.
7. Ziehen an der Hundeleine akzeptieren
Zieht der Hund einmal an der Leine und der Herrchen gibt nach, ist dieses einer Belohnung gleichzustellen. Hier sollte er einen Moment stehen bleiben oder sogar die Richtung ändern, um Gewohnheit zu vermeiden.
8. Betteln nachgeben
Betteln am Tisch – jeder Hundebesitzer kennt diese Versuche des Hundes, an einen kleinen Snack zu gelangen. Auch der süße Hundeblick darf ihn niemals zum Nachgeben überreden. Daher gilt: ignorieren.
9. Kontakt zu anderen Artgenossen versäumen
Der Hund sollte frühzeitig an Artgenossen und andere Tiere gewöhnt werden. Andernfalls kann es später zu ängstlichen und aggressiven Reaktionen kommen.
10. Auslastung des Hundes vernachlässigen
Bei zu wenig Auslastung des Tieres ist es möglich, dass er seinem Jagdtrieb mit Fehlverhalten nachgeht. Es ist wichtig, dass regelmäßiges Gassigehen, Toben und auch geistige Herausforderungen durch verschiedene Übungen stattfindet.