Wer kennt sie nicht, die vierbeinigen TV-Helden aus „Kommissar Rex“, „Scotch und Huutsch“ oder „Mein Partner mit der kalten Schnauze“? Sie haben etwas gemeinsam. Alle drei helfen dabei mit, für Recht und Ordnung im Land zu sorgen. Doch was leisten ihre Artgenossen im richtigen Leben im Dienst der Sicherheit und wofür werden sie eingesetzt?
Die Ausbildung zum Dienst- und Spürhund
Dienst- und Spürhunde werden hauptsächlich bei der Polizei, am Zoll und im Militär eingesetzt. Die Tiere durchlaufen ab einem Alter von ca. 14 Monaten eine Ausbildung, bevor sie ihre Arbeit antreten.
Sie lernen, wie man Beweismittel aufspürt oder Personen verfolgt und festhält. Es wird ihnen beigebracht, wie sie ihren Hundeführer optimal beschützen. Natürlich erlernen sie dabei auch den Grundgehorsam. Die Grundausbildung dauert in etwa 70 Tage. Doch damit ist die Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Um als Dienst- und Spürhund erfolgreich zu sein, bedarf es weitere Schulungen & Prüfungen im jährlichen Abstand. Besteht der Hund diese, wird er in den öffentlichen Dienst aufgenommen.
Der Polizeihund
Als Diensthunde werden bei der Polizei folgende Rassen bevorzugt und trainiert:
- Rottweiler
- Belgischer Schäferhund
- Deutscher Schäferhund
- Airedale-Terrier
- Dobermann
- Hovawart
- Flandrischer Bouvier
- Riesenschnauzer
- Deutscher Boxer
- Holländischer Schäferhund
Daneben finden Jagdhunde, die als Schweißhunde ihrem Namen alle Ehre machen, ihren festen Platz bei der Polizei. Es gilt hierbei die Rassen Labrador- & Golden Retriever, Terrier und Spaniel zu erwähnen.
Das Aufgabengebiet der Polizeihunde ist vielfältig. Sie agieren als Schutz- und Spürhund. Dabei verstehen sie es Drogen, Sprengstoff, Brandmittel und Leichen aufzuspüren. Gleichermaßen erschnuppern die Vierbeiner problemlos Geld und Datenträger. Im Mantrailing geht es spezifisch um die Personensuche. Hier wird die Spur der gesuchten Person über den Geruch erschnuppert. Einem Diensthund ist es möglich, bis zu 4 Wochen alte Fährten zu erschnüffeln. In geschlossenen Räumen können sie sogar nach Monaten noch erkennen, ob sich der Verdächtige am Tatort aufgehalten hat. Ein exzellenter Spurenschnüffler ist für diesen Zweck der Bloodhound, der ebenso unter dem Namen St. Hubertushund bekannt ist.
Der Einsatz am Zoll
Am Zoll erwartet die Hunde ein breites Aufgabengebiet. Hier gilt es Drogen, Sprengstoff, Waffen, Tabak und Bargeld aufzuspüren. Auch tierische Erzeugnisse muss der Diensthund am Zoll erkennen können. Zolldiensthunde findet man auf Autobahnzollstätten genauso oft, wie an Bahnhöfen oder Flughäfen.
Für die Arbeiten beim Zoll werden nur Hunde mit einer speziellen Ausbildung an der Zollhundeschule und aus den Rassen der Schäferhunde, Riesenschnauzer, Rottweiler und Terrier eingesetzt.
Der Hund im Militär
Schon im ersten Weltkrieg wurden Hunde als Lastenträger, Sanitäts- und Meldehunde eingesetzt. Heutzutage werden der deutsche und belgische Schäferhund in der Armee eingearbeitet. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Tätigkeit als Schutz- und Wachhund, als Personenspürhund in der Kampftruppe oder als Sanitätshund. Dieser nimmt Verwundete wahr und bringt Verbandsmaterial herbei. Daneben erspüren sie Sprengstoff und Drogen. Mit ihrer kräftigen Art haben die Hunde die Fähigkeit, problemlos Waffen und Munition zu ziehen. Eine weniger kräftezehrende Aufgabe ist die Arbeit als Meldehund. Er ist zuständig für die Überbringung verschiedener Meldungen. Für die Minensuche bedarf es einer ruhigeren Hunderasse. Mit ihrem ausgeglichenen Wesen sind Labrador Retriever hierfür die bessere Wahl.
Der Spürhund auf der Jagd
Zu Jagdzwecken werden verschiedene Hunderassen ausgebildet. Diese werden zum Treiben und zum Aufstöbern des Wildes eingesetzt. Die häufigsten Rassen sind je nach Einsatzgebiet u.a. Terrier, Deckel, Bracken, Beagle, Setter, Weimarer und Retriever.
Spürhunde im medizinischen Bereich
Die Nase eines Hundes enthält ca. 200 Millionen Zellen, die der Geruchserkennung dienen.
Dank dieses feinen Geruchsinns sind sie in der Lage, kleinste gesundheitliche Veränderungen des Menschen zu erkennen. Sie können Krebs genauso souverän erschnüffeln, wie Diabetes oder Epilepsie. Es bedarf jedoch einer speziellen Ausbildung.
Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie werden Hunde als Corona-Spürhunde trainiert. Mit dieser Methode will man erreichen, infizierte Personen zu erkennen.
Dienste als Rettungshund
Nicht zu vergessen ist die Arbeit als Rettungshund. Bei Umweltereignissen bedarf es oft zuerst den Einsatz von ausgebildeten Hunden im Rettungswesen. Vor allem, wenn Personen von Lawinen verschüttet oder in Gewässern in Not sind. Die Tiere erschnüffeln die Fährte der in Not geratenen, und helfen so den Rettungsleuten und Sanitätern, die medizinische Versorgung zu beschleunigen.
Daneben werden Rettungshunde nach Erdbeben in die Trümmer geschickt, um Opfer aufzuspüren.
Spürhunde auf der Suche nach Schädlingen und Schimmel
Seit über 15 Jahren werden Rauhaardackel als Spürhunde zur Auffindung von Schimmelpilzen und dem asiatischen Holzbockkäfer eingesetzt. Letzterer ist das gefährlichste Ungeziefer für unsere Laubhölzer und ist weltweit anzutreffen.
Diensthund und Hundeführer bilden eine Einheit
Der Diensthund lebt meistens bei seinem Hundeführer. Gemeinsam absolvieren sie die Ausbildung zum Schutzhund. Zu Sondereinsätzen werden sie jeweils als Team gerufen.
Ein angehender Diensthundeführer macht eine 2,5-jährige Ausbildung an der Polizeischule. Im Anschluss arbeitet er weitere 2,5 Jahre im normalen Streifendienst. Erst dann ist der Weg bereit, um sich bei der Diensthundestaffel (DHST) zur Weiterbildung als Hundeführer zu bewerben.
Die minimale schulische Voraussetzung ist die Mittlere Reife oder das Abitur.